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Montag, 30. Januar 2012

Kapitel 4


Am nächsten Morgen wurde ich von einem Klopfen geweckt. Verschlafen blinzelte ich und rieb mir den Schlaf aus den Augen. Während ich zur Tür spähte, hörte ich Schritte rein kommen. Die Kerze flackerte und langsam erblickte ich ein Gesicht. Es war ein junger Mann. Jünger als der Herzog, mit einem grossen Lachen auf den Lippen und erwartungsvollen Augen.  „Hola Signora“, begrüsste er mich. „Ich freue mich schon sehr auf den heutigen Tag mit Ihnen. Falls man es Ihnen noch nicht mitgeteilt hat, wir werden uns heute um Ihr Hochzeitskleid kümmern“, erklärte er mir mit einem mir unbekannten Akzent. Das Hochzeitskleid, schoss es mir in den Kopf, heute schon? Ich war doch erst seit gestern hier. Wieso hat es der Herzog so eilig mich zu seiner Frau zu machen? „Kleiden Sie sich bitte schnellst möglich an. Ich leg Ihnen ein paar Kleidungsstücke raus. Kommen Sie dann hinunter in den Empfangssaal, ich werde dort auf Sie warten.“ Während er mit mir sprach, ging er zu meinem Schrank und zog beliebige Kleider raus, nur um sie dann wieder hinein zu hängen.  „Das ist es!“, rief er plötzlich aus. Er nahm ein Kleid aus dem Schrank und legte es vorsichtig auf den Tisch. Während er sich verabschiedete und mich nochmal ermahnte nicht zu trödeln, stieg ich aus der wohligen Wärme in die unangenehme kalte Luft und lief zum Tisch. Das Kleid war wunderschön. Es war in einem feinen rosa Samt gehalten und hatte am unteren Rand ein kompliziertes Spitzenmuster.  Das Korsett war in einem dunkleren rosa gehalten als der Rock. Am oberen Rand des Korsetts befand sich ebenfalls Spitze, die aber eher schlicht gehalten war. Doch nun wanderte mein Blick auf den Übergang vom Korsett zum Rock. Das Korsett lief nach unten spitz über den unteren Rock und war mit Perlen übersät. Muss das teuer sein, schoss es mir durch den Kopf. Das mein Verlobter mir so ein wunderschönes Kleid schenkte, war sehr grosszügig. Vielleicht wollte er aber auch mit mir angeben? Man weiss nie, bei den Herzögen. Auf jeden Fall liebte ich das Kleid und ich nahm mir vor, Abby davon zu schreiben. Während ich weiter das Kleid bestaunte, kam mir der Gedanke, dass ich mich jetzt besser auf den Weg nach unten machte. Ich entledigte mich meiner Schlafrobe und zog dann das Kleid an. Es passte wie angegossen. Leider fand ich in meinem Gemach keinen Spiegel und so konnte ich mich nicht anschauen.

Auf dem Weg nach unten liefen mir mehrere Diener über den Weg. Sie alle hielten an, machten einen kurzen Knicks, bzw. eine Verbeugung und liefen dann schnell weiter. Als ich unten ankam, wartete der Schneider schon. Ob er wirklich ein Schneider war, wusste ich noch nicht, doch er sah zumindest wie einer aus. „Da sind Sie ja! Ich dachte schon Sie kommen nicht mehr“, sagte er mit einem strengen Blick. Er sah mit diesem Blick, sehr amüsant aus, denn sein junges Gesicht war nicht wirklich für so einen Blick geschaffen. Während er mich weiter beäugte, konnte ich nicht anders und vergass alle Regeln. Ich prustete laut los und er mit mir. Während wir uns versuchten zu beruhigen, kam ein Diener mit einem harten Gesichtsausdruck vorbei. Er sah uns an, schüttelte den Kopf und lief weiter.  Ich hörte noch wie er etwas in seinen Schnauzer murmelte, danach war er bereits um die Ecke verschwunden. Ich sah mein Gegenüber an. Er schmunzelte nur und erklärte mir dann,  wo er mich hinbringen würde. „Also meine Liebe, wie Sie schon wissen, werden wir uns heute um Ihr Hochzeitskleid kümmern, das sich in meinem Atelier in London befindet.“  In seinem Atelier? Na gut, dann hoff ich mal das es nicht zu langweilig wird. „Was genau werden Sie denn mit mir machen? Meine Masse haben Sie bereits und ich glaube nicht, dass sie das Kleid schon fertig haben.“ Er sah mich ungläubig an. „Also bitte, hören wir auf mit dem Siezen, dadurch fühl ich mich so alt und zweitens hast du schon mal was von Signore Gonsalez gehört?“ Ich schüttelte den Kopf.  „Sind… ähh Entschuldigung, bist du das?“, fragte ich vorsichtig. Er nickte und erwiderte dann; „Ich bin Signore Gonsalez, der bekannteste Schneider von ganz England. Natürlich hab ich dein Kleid bereits fertig geschneidert. Was meinst du wieso ich diese dunklen Ringe unter den Augen habe? Wegen deinem Kleid. Ich musste es schliesslich nur noch schneidern. Die Skizzen waren schon lange fertig.“ Welche dunklen Ringe, fragte ich mich. Man oder besser gedacht ich sah nichts. Während er mich mit sich zog, stolperte ich nach Draussen. Die Sonne drückte durch die Wolken und es wurde langsam wärmer. Obwohl wir uns bereits im Spätherbst befanden, war das Wetter so wechselhaft, wie sonst nur im Frühling. Plötzlich blieb er stehen und ich prallte in ihn hinein. Er drehte sich um und zeigte mit einer einladenden Begegnung auf eine kleine Kutsche. „Das ist meine“ erklärte er stolz.  Ich musterte die Kutsche genauer. Sie war nicht nur klein, sondern winzig und sie schien schon bessere Zeiten gesehen zu haben. Mein Blick wanderte zum Pferd. Naja, es war eigentlich kein Pferd, sondern Etwas kleines graues, das schon sehr alt aussah.  Das graue Etwas bewegte sich und schaute mich an. Seine Augen wanderten traurig umher und ich merkte erst jetzt, dass es sich um einen Esel handelte.  „Mr. Gonzales, ich hätte eine kleine Frage an dich. Wie alt ist das Tier?“ Er wendete seinen Blick mir zu. „Alt, würde ich mal sagen. Leider ist mein Pferd vor zwei Jahren gestorben und ich musste mit dem Esel vorlieb nehmen.“ Kann er sich kein neues Pferd leisten, kam mir der Gedanke, scheinbar nicht. Er nahm meine Hand und zog mich in die Kutsche. Von innen sah sie nicht besser aus. Der rote Samtvorhang hing vergilbt vor den Fenstern. Das Leder auf dem Sitz sah aus, als ob schon zu viele darauf Platz genommen hätten und  bei der kunstvollen Verzierung blätterte die Farbe ab. „Wieso hast du dir kein neues Pferd besorgt? Ich meine, wenn du wirklich so bekannt bist, solltest du doch nicht in so einer „schäbigen“ Kutsche fahren?“ Er nickte nur. „Weisst du, das Pferd, das gestorben ist, mit dem bin ich von Spanien, hier her gekommen. Mein Vater hat es mir geschenkt. Ich kann ihn nicht einfach ersetzen. Verstehst du, was ich meine? Und der Esel ist eigentlich gar nicht so schlecht. So erkennt mich zumindest keiner, wenn ich durch die Gegend fahre.“ Ich wusste was er meinte. Ich könnte mir meinen Vater auch nicht mit einer anderen Frau an seiner Seite vorstellen als meiner Mutter. Auch wenn ein Mensch vielleicht etwas anders ist als ein Tier, aber trotzdem.

Die Fahrt dauerte länger als ich gedacht habe. Während Mr. Gonzales angefangen hatte eine neue Skizze zu skizzieren, waren meine Augen nach Draussen gewandert. Ich schaute die vielen Bäume an, als wir durch einen Wald fuhren. Später waren es die Häuser, die meinen Blick gefangen hielten. Sie waren zum Teil klein und armselig und dann wieder gross und manchmal strotzten sie nur so vom Reichtum ihrer Herrschaften. Die Zeit verging recht schnell und so kam es, dass ich gar nicht bemerkte, wie die Kutsche anhielt.  Durch ein leichtes rütteln an der Schulter, riss ich meine Augen von einem besonders komischen Haus weg. Es war klein, hatte aber eine wunderschön goldige Verzierung an der Fassade. Der Hausherr trat gerade aus der Tür und schaute die Kutsche missbillig an. Er war klein und dick. „Wieso stellen sie ihre armselige Kutsche vor meinem Anwesen ab?“, schrie er zu uns rüber. Ich stieg aus und Signore Gonzales lief zu ihm rüber. „Ich bin Signore Gonzales und Sie sollten mich eigentlich kennen, schliesslich hab ich das Hochzeitskleid für Ihre Frau gemacht“, sprach er und machte kehrt. Als er wieder bei mir war, nahm er meine Hand und führte mich in ein kleines Häuschen. Als ich nochmals nach dem Mann schaute, stand der ganz verdutzt vor seiner Tür und schien nicht mehr zu wissen, was er genau tun wollte. Im Innern des Hauses standen überall die verschiedensten Stoffe. Naja, sie standen nicht unbedingt, sie lagen kreuz und quer über dem Boden verstreut, zum Teil stehend zum Teil liegend. Während meine Augen weiter den Raum durchsuchten, stolperte ich über einen purpur roten Stoff und fiel direkt in einen Berg Papier. Das Papier zerriss und ich bemerkte erst jetzt, dass es sich um Skizzen handelte. Ich blickte zu ihm hinauf. Er hatte seine Hände über dem Kopf zusammen geschlagen und sein Gesicht lief langsam rot an. Es wurde immer roter und dann prustete er los. „Zum Glück waren das alte Skizzen“, brachte er unter Lachen hervor. Sein Gesicht nahm langsam wieder eine normale Farbe an und er streckte mir die Hand hin, um mir auf zu helfen. Ich nahm sie und er zog mich hoch. Leider waren unter meinen Füssen ein paar Fadenspulen, die ich vorher nicht bemerkt hatte. Natürlich rutschte ich wieder aus und landete diesmal vor einem riesigen Kissen mit Nadeln drin. Wäre ich auch nur ein paar Zentimeter weiter vorn gelandet, würde mein Gesicht jetzt in den Nadeln stecken. Ich stand nochmal auf und schafft es diesmal nicht umzufallen.  Mr. Gonzales, ich musste ihn dringend mal nach seinem Vornamen fragen, zeigte auf einen Stuhl. Ich setzte mich und wartete. Er holte einen weissen Stoff und nahm die Skizzen vom Tisch. Nachdem er mir die Skizzen reichte, machte er sich an einer der Stoffpuppen zu schaffen. Ich schaute mir die Skizzen an. Sie waren wunderschön und zeigten ein Kleid aus verschiedenen Perspektiven. Auf dem ersten Blatt sah man es von vorn. Mr. Gonzales hatte mit nur wenigen Strichen ein perfektes Kleid gezeichnet. Es erinnerte mich an eine Elfe aus den Märchen, die mir meine Grossmutter immer erzählt hatte. Die Elfe hatte ein ähnliches Kleid getragen. Der einzige Unterschied war, dass ihres rosa war und meines weiss sein wird. Unter der Brust befanden sich lauter Steine, wahrscheinlich Rubine, da diese für Reichtum standen. An den Oberarmen befand sich ein kleines Stoffpölsterchen, das ebenfalls mit Rubinen besetzt war. Das korsettartige Oberteil verlief in einen breiten Rock. Er bestand aus einem etwas dunklerem Weiss. Ein paar der weisseren Stoffstreifen verliefen über den Rock. Für mich sah das ganze Kleid aus, wie wenn man eine Blume von unten anschaut.  Auf dem zweiten Blatt sah man es von hinten. Das Unterteil verlief zu einem langen Schleier zusammen und die Rubine bildeten hinten ein Herz. Wenn man das Oberteil aufmachte, dann befanden sich auf den zwei Teilen, jeweils eine Seite des Herzens. Der Verschluss bestand aus kleinen Perlknöpfen, die das ganze Korsett bedeckten.  Auf dem letzten Skizzenblatt befanden sich meine Schuhe.  Sie hatten einen kleinen Absatz, der etwa  eins, vielleicht zwei Zoll hoch war und schauten aus wie Stiefel. Die Bänder, die sich um etwas zu ranken schienen, waren aus Samt, so stand es zumindest auf dem Blatt. Wobei man die Schrift nicht wirklich gut entziffern konnte. Ich blickte wieder von den Skizzen hoch. Das weisse Etwas stellte sich als mein Kleid heraus. Er hatte es in der Zwischenzeit der Stoffpuppe angezogen. Ich blickte mich suchend um. Wo waren die Schuhe? „Wo genau hast du denn die Schuhe hingestellt?“, fragte ich neugierig. „Die sind noch nicht fertig. Ich hab es dir doch gesagt. Ich habe die ganze Nacht an den Skizzen und dem Kleid gearbeitet. Die Schuhe muss zuerst der Schuhmacher machen, bevor ich sie weiter verarbeiten kann“, erklärte er dann.  Ich liess meinen Blick wieder zum Kleid schweifen. In Wirklichkeit sah es so viel schöner aus, als nur auf der Skizze. Vollkommen fasziniert stand ich auf und lief langsam darauf zu. Meine Hand fuhr vollkommen automatisch über den Stoff. Er war weich, geschmeidig und duftete herrlich. Die Steine waren tatsächlich Rubine und glänzten im schwachen Licht der Sonne. „Gefällt es dir?“, hörte ich eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah in das erwartungsvolle Gesicht des Schneiders. „Es … ist …. wunderschön“, brachte ich stocken heraus. Nun strahlte er. „Dann bin ich ja froh, sonst hätte ich die ganze Nacht umsonst gearbeitet. So, dann kommen wir jetzt zu unserer heutigen Aufgabe. Du sollst das Kleid anprobieren und dann schauen wir mal, ob du dadrin tanzen kannst.“ „Tanzen?“, entfuhr es mir ein bisschen zu laut. „Ja tanzen. Du kannst das doch, oder?“ Ich nickte. „Gut, dann zieh dich doch bitte hinter dieser Wand aus.“ Er zeigte auf eine Trennwand, die mitten im Zimmer stand.

Während ich mich auszog, trat er vor die Wand und legte mein Hochzeitskleid darüber.  Ich nahm es und schlüpfte vorsichtig hinein. Das Ganze erwies sich schwieriger als gedacht, doch es ging einigermassen. Nun  kam mir das nächste Problem in den Sinn. Wie sollte ich die Perlenknöpfe zumachen? „Kannst du mir helfen, es zu schliessen?“, fragte ich ihn ein wenig ängstlich. Er kam mir sofort zur Hilfe und machte langsam Knopf für Knopf zu. Nachdem er es hinter sich gebracht hatte, nahm er meine Hand und zog mich vor einen Spiegel. Ich sah wunderschön aus. Fast wie meine Mutter, damals an ihrer Hochzeit. Früher hatten wir ein Gemälde auf dem mein Vater mit meiner Mutter, an ihrem Hochzeitstag abgebildet war. Leider ist es verbrannt. Während ich mich im Spiegel musterte, bemerkte ich wie Mr. Gonzales sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischte. Wieso weinte er? „Was hast du? Ich meine warum weinst du?“ „Du siehst nur so umwerfend in diesem Kleid aus. Ich habe mich wieder mal selbst übertroffen!“, brachte er schluchzend hervor.  Er hatte recht. Das Kleid passte wie angegossen, selbst dem Herzog müsste es gefallen. Während ich mir das Kleid mit den Schuhen vorstellte, klopfte es an der Tür.  „Sie müssen sofort kommen. Das Kleid, das Sie für meine Frau gemacht haben, passt ihr nicht mehr. Sie hat zugenommen und sieht jetzt nicht mehr umwerfend aus, in dem Kleid. Deshalb, bitte ich Sie, jetzt in diese Kutsche zu steigen und zu mir zu fahren. Falls Sie noch einen anderen Kunden haben, tut mir das leid, aber die Hochzeit findet morgen statt“, sprach eine tiefe Stimme. Ich schaute Mr. Gonzales an. Er liess mich doch jetzt nicht alleine, oder? „Es tut mir leid, aber ich muss mit diesem Herrn mitgehen. Behalten Sie das Kleid an und bewegen Sie sich ein bisschen oder tanzen Sie mit sich selbst, was Ihnen lieber ist. Ich komme so schnell wie möglich wieder zurück. Bleiben Sie einfach hier.“ Wieso sprach er mich wieder mit “Sie“ an? Ich nickte und versteckte mich dann vor den neugierigen Blicken des Herren, mit dem er jetzt mitging. Ich hörte noch, wie er ihm etwas zu murmelte, doch ich konnte nicht genau verstehen was. Nun war ich alleine. Während ich durch ein Fenster schaute, bemerkte ich, dass mir diese Umgebung bekannt vor kommt. Ich hatte hier meine Kindheit verbracht. Während ich alle Anweisungen vergass, die Mr. Gonzales mir gegeben hatte, stürmte ich nach Draussen und lief zu unserem alten Haus. Es war weiter entfernt als ich gedacht hatte und ohne Schuhe war es nicht die beste Idee, aber was machte es schon. Dann hatte ich eben dreckige Füsse. Während ich immer weiter lief, merkte ich nicht, wie meine Füsse immer mehr schmerzten. Ich wurde langsamer und blieb schliesslich stehen. Ich schaute mich um. Hier, war es, als mein Vater mich schnappte und vom Feuer weg brachte, aber wo hat das Haus gestanden? Ich lief noch ein paar Schritte weiter und setze mich schliesslich auf den Boden, dass mein Kleid schmutzig wurde, war mir in diesem Moment egal. Während ich weiter an die glücklichen Zeiten mit meiner Familie dachte, kamen mir die Tränen.

Da sass ich nun. Weinend, nur mit meinem Hochzeitskleid am Rande des Weges. Hier muss es gewesen sein. Hier war mein altes Haus und hier liegen mein Bruder und meine Mutter begraben. Ich schaute zum Himmel hinauf. Die strahlende Sonne war verschwunden und der Himmel war jetzt von dicken schwarzen Wolken bedeckte. Es fängt jeden Moment an zu Regnen, schoss es mir durch den Kopf. Da ging es auch schon los. Die Schleusen öffneten sich und der Himmel leerte seine schwere Wasserladung direkt auf mich runter. Ich war bis auf die Knochen nass. Von der Kälte lag ich schlotternd auf dem Boden, meine Knie zu mir raufgezogen, die Arme um die Beine geschlungen. Und da fiel ich, so fühlte es sich zumindest an. Als ob man immer tiefer fallen würde. Während ich meine Augen vor schreck zukniff, spürte ich einen Wind, der mir mein Kleid und die Haare wieder trocken blies. Plötzlich hörte das Gefühl auf und ich hörte tausend Geräusche auf einmal. Da waren Stimmen und etwas anderes. Es hörte sich an wie Musik, auch wenn es nicht wie eine Geige oder ein Klavier klang. Und da war noch etwas. Ich wusste nicht genau was, aber es war laut und kam immer näher. Ich stand auf und sah etwas auf mich zu schlittern. Es war so rot wie Blut und es quietschte. Da blieb es stehen. Wäre es auch nur ein paar Zentimeter weiter auf mich zugekommen, hätte es mich berührt.